Preparation for Social Action

Foto: Emergence Foundation

Das Preparation for Social Action Programm(PSA) ist ein Ausbildungsprogramm, das junge Menschen in abgelegenen Regionen befähigt ihr eigenes Potential zu entwickeln und dauerhaft zum Wohlergehen ihrer Dorfgemeinschaft beizutragen.

Foto: Rays of Light Foundation

Über zweieinhalb Jahre lang werden Jugendliche, hauptsächlich im Alter von 15-30 Jahren, in kleinen Gruppen von lokalen TutorInnen in ihrem Dorf darin begleitet, Fähigkeiten auszubilden, durch die sie einen wirksamen Beitrag leisten können, zum Beispiel in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge, der Landwirtschaft und Viehzucht, der Erziehung und Bildung von Kindern, für den Schutz der Umwelt und im Bereich wirtschaftlicher Aktivitäten. AbsolventInnen tragen die Qualifikation ‚Förderer des Gemeinwohls‘. Somit haben junge Menschen eine wertvolle Perspektive vor Ort und können bei ihren Familien bleiben, ein Auskommen und Nahrungsmittel vor Ort generieren und dazu beitragen, dass ihre Region sozial und wirtschaftlich voranschreitet.

Dieses Programm wurde von der Organisation FUNDAEC in Kolumbien seit den achtziger Jahren entwickelt und wird von verschiedenen Organisationen weltweit umgesetzt. So auch von unseren Partnern, der Rays of Light Foundation in Papua Neuguinea, der Emergence Foundation in Kamerun, und der Foundation for the Betterment of Society in Vanuatu.

Foto: Emergence Foundation

Die hohe Wirksamkeit dieser Ausbildung ergibt sich unter anderem daraus, dass die Fähigkeiten, die vermittelt werden, in der Ausbildung direkt mit Handeln verbunden sind. Zum Beispiel wird in einem Block eine neue Kultur der Landwirtschaft vermittelt, in der eine Gruppe von SchülerInnen gemeinsam Parzellen bewirtschaften. Sie sähen Pflanzen mit einem hohen, vielfältigen Nährstoffgehalt und in einer engen Fruchtfolge. Somit kann schon nach zwei Monaten die erste Ernte eingebracht werden. Außerdem lernen sie über Bewässerungssysteme, die ihrer Region angemessen sind, und über Kompost als natürlichen Dünger und andere ökologische Maßnahmen. Durch diese Maßnahmen und durch eine besondere Kombination der Pflanzen wird auf natürliche Weise eine Ernte erreicht, die für Parzellen dieser Größe außergewöhnlich hoch ist. Die SchülerInnen dokumentieren ihr Lernen über diesen Anbauprozess und teilen ihre Erkenntnisse und oft auch die daraus resultierende Ernte mit der Dorfgemeinschaft, so dass diese neue Form der Kultivierung im Dorf von immer mehr Menschen in Zusammenarbeit umgesetzt wird.

Foto: Emergence Foundation

Hierdurch wird auf verschiedene lokale Bedürfnisse eingegangen. Zum einen wird die Nahrungssicherheit vor Ort verbessert und die neue Vielfalt an Nährstoffen hat langfristig eine Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung. Familien, die eine eigene Parzelle beginnen, erwirtschaften ausreichend Nahrungsmittel für den Eigenverbrauch und viele haben genug, um das Gemüse auf dem Markt zu verkaufen und ein Einkommen zu generieren. Junge Menschen bleiben in ihrem Dorf und wandern nicht ab, um zu arbeiten. Familien, Eltern und Kinder, können gemeinsam ihre Parzellen bewirtschaften und wieder Zeit miteinander verbringen, nach vielen Jahren in denen die Eltern auswärts gearbeitet haben und die Kinder von den Großeltern versorgt wurden.

Foto: Foundation for the Betterment of Society

Weitreichende Ergebnisse, wie diese findet man auch in den anderen Bereichen, die in der Ausbildung behandelt werden, wie der Gesundheitsvorsorge und dem Umweltschutz vor Ort.

Foto: Rays of Light Foundation

Der Grund dafür, dass dieses Programm in verschiedenen Ländern und Umfeldern wirksam umgesetzt werden kann ist, dass die StudentInnen lernen die Realität und somit die Bedürfnisse ihres Dorfes zu analysieren und ihr Handeln auf diese Bedürfnisse auszurichten. Somit wächst ein Prozess bedeutsamer und nachhaltiger Entwicklung des Dorfes.

Foto: Foundation for the Betterment of Society

Der Lernprozess, den die StudentInnen hierbei durchlaufen, beinhaltet die stetige Beratung mit Dorfbewohnern und die Erhebung von Statistiken, um Bedürfnisse festzustellen. Dann beraten sie miteinander und sammeln Informationen zu möglichen Maßnahmen. Hierbei wird auch traditionelles Wissen der älteren Dorfbevölkerung in Gesprächen erforscht, wie zum Beispiel traditionelle Mittel, um Malaria vorzubeugen. Im Kern des Programms steht das soziale Handeln, also die systematische Umsetzung der Maßnahmen, die das Ergebnis dieser Analyse sind und die somit den Bedürfnissen vor Ort entsprechen. Anschließend reflektiert die PSA Gruppe eines Dorfes über ihr Handeln, um aus Ergebnissen zu lernen und die Aktivitäten gegebenenfalls anzupassen.

Unsere Partner berichten, dass es beeindruckend ist, wie die jungen Menschen durch das Programm eine gefestigte Lebensperspektive gewinnen. Sie entwickeln zielstrebig ihre Fähigkeiten mit dem Wunsch als Förderer des Gemeinwohls im Dorf beitragen zu können und die erworbenen Fähigkeiten zum Fortschritt ihres Umfeldes einzusetzen. Einen solchen Beitrag zu leisten ist für sie eine nachhaltige Quelle der Motivation und Freude.

Foto: Marco Abrar